Der Service ist ein wichtiger Faktor im Unternehmen, um Sustainability-Ziele zu erreichen. Doch leider bleibt es zu häufig bei Lippenbekenntnissen und ein gut ausgestalteter Umsetzungsprozess fehlt. Oft hilft die Beachtung dieses 5-Punkte-Plans bereits, um strukturierter und zielgerichteter vorzugehen.
Viele Unternehmen konzentrieren sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsvorhaben zu sehr auf das Reduzieren von Fahrtkilometern, die im Rahmen der täglichen Arbeit anfallen. Dies stellt oft zwar einen sinnvollen ersten Schritt dar, allerdings gibt es weitaus mehr Punkte, an denen Sie ansetzen können, um auf dem Weg zur Green Economy einen erkennbaren Fortschritt zu erzielen. Im Service bietet sich ein ganzes Füllhorn an Baustellen, die Sie bearbeiten können, um ihr Unternehmen ökologisch werthaltiger zu machen. Im Zeitalter knapper Ressourcen und hoher Rohstoffpreise bietet dies nicht zuletzt auch einen beträchtlichen ökonomischen Vorteil.
Wenn Sie Projekte umsetzen wollen, die schädliche Auswirkungen Ihres Geschäftsbetriebs verringern, müssen Sie aktiv werden. Sie müssen in der Lage sein, Ziele zu definieren, Strategien auf der Grundlage dieser Ziele zu entwickeln und dann die Prozesse und Instrumente einzurichten, auf die Sie im Regelbetrieb auch verlässlich zurückgreifen können.
Richten Sie Ihren Fokus neu aus!
Welche Ziele hat sich Ihr Unternehmen gesetzt, um nachhaltiger zu wirtschaften? Und wie kann der Service bei deren Verwirklichung seinen Part übernehmen? In der Regel kann Ihre Abteilung einen erheblichen Beitrag leisten. Finden Sie die Fokusthemen in Ihren Prozessen, auf die Sie sich konzentrieren wollen. Dabei muss eben nicht immer der Schwerpunkt nur auf der Reduktion von Fahrtkosten liegen. Auch in anderen Bereichen sind Verbesserungen möglich, wie bei der Optimierung von Lieferketten und Lagerprozessen oder der Optimierung der so genannten „letzten Meile“. Auf jeden Fall müssen Sie als Erstes festlegen, was Ihre Baustellen sind und in welchen operativen Bereichen Sie sich verbessern wollen.
Stellen Sie fest, wie nachhaltig Ihre Abteilung bereits ist!
Nachdem Sie nun die effektiven Anknüpfungspunkte in Ihrer Abteilung definiert haben, sollten Sie so genau wie möglich erfassen, wie nachhaltig Sie bereits zum jetzigen Zeitpunkt in diesen Bereichen arbeiten. Zuerst wollen wir also den Status-quo so exakt wie möglich bestimmen, bevor wir uns an die weitere Ausarbeitung einer Strategie wagen. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um sich mit der Nachhaltigkeit aller Aspekte Ihrer Organisation zu befassen – nicht nur mit den offensichtlichen Aspekten wie Transport und Stromverbrauch. Dazu benötigen wir natürlich geeignete Kennzahlen. Aber konzentrieren Sie sich dabei auch verstärkt auf die Problem- bzw. Zielsektoren, die Sie im ersten Schritt definiert haben. Erstellen Sie am Ende dieses Schrittes eine Heatmap, um aufzuzeigen, was Sie in den jeweiligen Bereichen verbessern müssen.
Welche Dienstleistungen wollen Sie im Rahmen Ihrer Nachhaltigkeits-Strategie anbieten?
Sie müssen sich bewusst machen, wie Ihr Serviceangebot in Zukunft aussehen soll, damit Sie auch profitabel Ihre Dienstleistungen bereitstellen können. Denn echte nachhaltige Dienstleistungen müssen gleichzeitig zuverlässig erbracht werden können und auch wirtschaftlich tragbar sein. Ansonsten sind Vorhaben in der Praxis nicht umsetzbar und es bleibt bei edlen Motiven anstelle von echtem Fortschritt. Deshalb sollte man sich an diesem Punkt verdeutlichen, wie künftige Dienstleistungen ausgestaltet werden können. Vergleichen Sie dabei Ihre Ergebnisse aus dem ersten und zweiten Schritt. Wo stehen wir und wo wollen wir hin?
Definieren Sie Initiativen und Maßnahmen, um Ihre Ziele zu erreichen
Sobald die operativen Bereiche definiert sind, in denen Sie nachhaltiger werden möchten und Klarheit über die zukünftigen Dienstleistungen geschaffen wurde, sollten Sie Ihre Ziele in umsetzbare Initiativen und Maßnahmen umformulieren. Wir kennen nun den aktuellen Stand und unser Ziel. Im nächsten Schritt geht es um die Maßnahmen, die wir zur Umsetzung planen müssen. Diese Initiativen und Maßnahmen sollten klar definiert sein, damit jeder weiß, welche Rolle er im Gesamtablauf spielt. So können Sie Verwirrung vermeiden und sicherstellen, dass alle auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Bewerten Sie die erwartbaren geschäftlichen Auswirkungen der priorisierten Nachhaltigkeitsinitiativen, um sich ein Bild von den größten Hebeln zu machen.
Gestalten Sie eine Roadmap
Entwerfen Sie Ihren Fahrplan und setzen Sie ihn um – welche Initiativen müssen Sie in welcher Reihenfolge angehen? Priorisieren Sie die Maßnahmen aus Schritt vier entsprechend Ihrer Dringlich- und Wichtigkeit. Welche Ressourcen und Entscheidungen brauchen Sie, um den Prozess in Gang zu bringen? Legen Sie die Entscheidungen und Ausführungsschritte fest, die Vorrang haben, und führen Sie sie entsprechend dem Plan aus.
Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess, und Sie müssen Ihre Initiativen immer wieder nach Prioritäten ordnen. Dieser 5-Punkte-Plan kann Ihnen helfen, sich auf die wichtigsten Maßnahmen für Ihr Unternehmen zu konzentrieren. Er wird Ihnen außerdem dabei helfen, die Fortschritte im Laufe der Zeit auch zu messen. Das vorgestellte Muster ist natürlich kein Hexenwerk und behandelt die Thematik relativ oberflächlich. Leider erlebt man in der Praxis aber, dass Vorhaben genau an der beschriebenen Struktur scheitern und nicht zielgerichtet angegangen werden, weshalb es dann oft bei einem „man sollte mal…“ bleibt. Es macht deshalb Sinn, Nachhaltigkeitsprojekte standardisiert und strukturiert anzugehen.