Die gute Organisation einer After-Sales-Abteilung ist essenziell, um guten Service zu liefern. Deshalb sollte ein genauer Blick auf Ihre Servicestruktur geworfen werden.
Die beschriebenen Rollen entsprechen dabei nicht unbedingt einzelnen Personen, Stellen oder Headcounts. Es ist durchaus möglich, dass einzelne Mitarbeiter für mehrere der im folgenden genannten Aufgabenbereiche verantwortlich sind. Das ist für viele Unternehmen auch nicht anders machbar, da ihre After-Sales-Abteilungen nicht groß genug sind.
Bei größeren Unternehmen ist es hingegen durchaus sinnvoll, jede Rolle mit einem Kollegen zu besetzen, der sich ausschließlich um die Erfüllung derselben kümmert. Spezialisten erzielen hierbei immer ein besseres Ergebnis als Generalisten. Zudem ergeben sich bei diesen expliziten Rollensplits klare Schnittstellen und Probleme können in den Prozessen weitaus besser identifiziert und bereinigt werden.
After-Sales sollte ebenso strategisch geplant werden, wie alle anderen Bereiche eines Unternehmens auch. Häufig erfährt der Service jedoch noch zu wenig Beachtung. Ein After-Sales-Manager wird auch Service Manager genannt und behält den Überblick über die gesamte Organisation einer Abteilung. Er leitet den gesamten Bereich.
Aufgaben des After-Sales-Managers:
Hier erfahren Sie, welche Anforderungen der Beruf des Service Managers mit sich bringt und wie man diese erfolgreich meistert.
Der Field-Force-Manager ist für die Betreuung und das Management der Außendiensttechniker zuständig und kümmert sich um alle in diesem Rahmen anfallenden Organisationstätigkeiten. Auch die Weiterentwicklung der Servicetechniker im Außendienst fällt in seinen Aufgabenbereich.
Aufgaben des Field-Force-Managers:
Auch der Innendienst bedarf einer strategischen Organisation, um die Unternehmensziele effizient zu verwirklichen. Hier kommt der Remote-Support-Manager ins Spiel. Der reibungslose Ablauf der Innendiensttätigkeiten und die Weiterentwicklung der Mitarbeiter sind dabei sein wichtigstes Anliegen.
Aufgaben des Remote-Support-Managers:
Der Manager des Ersatzteilgeschäftes ist für den reibungslosen und gewinnbringenden Ablauf desselbigen verantwortlich. Bei den Aufgaben des Spare-Parts-Managers wird in dieser Aufzählung die operative Abwicklung (Versand) des Ersatzteilgeschäftes ausgeklammert. In manchen Unternehmen wird dies durch die After-Sales-Abteilung selbst organisiert, meistens übernimmt dies jedoch die Logistik.
Aufgaben des Manager Spare Parts:
Bei After-Sales-Abteilungen mit entsprechender Größe, ist die Beschäftigung eines Sales Agent im After-Sales absolut ratsam. Häufig wird diese Aufgabe allerdings auch von einem Kollegen aus der regulären Vertriebsabteilung (Maschinenvertrieb) übernommen. Die Unterschiede zwischen Produkt- und Servicevertrieb sorgen jedoch häufig dafür, dass der Verkauf von Serviceleistungen in dieser Konstellation nicht so richtig zündet. Deshalb ist ein Spezialist im Bereich After-Sales-Vertrieb ein echter Gewinn für Ihr Unternehmen.
Aufgaben des Sales Agent After-Sales:
Außendiensttechniker sind das Rückgrat Ihrer Serviceabteilung. Sie führen Wartungen, Reparaturen oder auch Installationen durch. Außerdem sind sie das Aushängeschild Ihres Unternehmens. Welchen Eindruck sie beim Kunden hinterlassen ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens.
Aufgaben der Servicetechniker:
Aufgrund ihres Fortwährenden Kundenkontaktes kann es sinnvoll erscheinen, Servicetechniker zusätzlich mit dem Vertrieb von Serviceleistungen zu beauftragen. Daraus ergeben sich auch Nachteile und Gefahren. Gut umgesetzt bieten sich hier aber unterm Strich hervorragende Umsatzchancen.
Der Call Center Agent ist für die Annahme von Telefonaten zuständig und in der Regel der erste, der bei Problemen und Störungen mit dem Kunden in Kontakt tritt. Er sollte deshalb über eine ruhige und kommunikative Art verfügen.
Aufgaben des Call Center Agent:
Die Innendiensttechniker führen keine Außeneinsätze durch, sondern versuchen Störungen aus der Ferne und gemeinsam mit dem Kunden zu beheben. Hier kommt meist das Telefon zum Einsatz, aber auch neuartige Technologien wie VR-Brillen und Teleservice-Lösungen können verwendet werden, um Außeneinsätze zu vermeiden.
Aufgaben des Innendiensttechnikers:
Der Einsatzplaner stimmt die Einsätze der Servicetechniker mit dem Kunden ab und plant das notwendige Personal ein. Er sollte über ein gutes Organisationstalent und einen hervorragenden Überblick verfügen.
Aufgaben des Einsatzplaners:
In vielen Organisationen gibt es keinen spezialisierten Koordinator für die Durchführung von Installationen. Das ist sehr schade, denn dadurch wird erfahrungsgemäß viel Geld aufgrund von ineffizienter Planung verschenkt.
Aufgaben des Installation Coordinator:
Es müssen ein paar Grundsätze beachtet werden, um bei der Durchführung von Installationen Kosten zu sparen.
Wartungen werden meist vom Einsatzplaner mitgeplant. Der Einsatzplaner ist allerdings mit seinen Haupttätigkeiten – vor allem aufgrund kurzfristiger Reparatureinsätze – häufig stark ausgelastet. Außerdem plagt ihn die ständige Angst, über zu wenig Kapazitäten zu verfügen.
Es kann deshalb sogar dazu kommen, dass er die Planung von Wartungen absichtlich versäumt. Meistens vergisst er diesen Teil allerdings einfach. Der Wartungskoordinator soll hingegen proaktiv planen. Hierfür wird ihm ein bestimmter Prozentsatz der Kapazität zur Verfügung gestellt. Dadurch kann er Fahrzeiten reduzieren und für weniger unzufriedene Kunden sorgen, die zu spät oder gar nicht besucht werden.
Aufgaben des Wartungskoordinators:
Um Wartungen effizient umzusetzen, müssen diese proaktiv geplant werden. Außerdem sollten noch ein paar weitere hilfreiche Aspekte beachtet werden.
Ein spezialisierter Tool Manager ist ebenfalls nicht in allen Organisationen eine Selbstverständlichkeit. Oft wird diese Rolle vom Innendienst oder vom Einsatzplaner miterfüllt. Das führt allerdings häufig zu dem Ergebnis, dass Werkzeuge in desolatem Zustand sind, nicht mehr zertifiziert werden oder zu spät beim Kunden ankommen. Es macht deshalb Sinn, einen zentral Verantwortlichen für die Koordination der Werkzeuge zu bestimmen.
„Tatsächlich kommt es ab und zu sogar vor, dass Werkzeuge beim Kunden vergessen werden. Wenn niemand im hektischen Tagesgeschäft die Rückholung veranlasst, fällt es manchmal erst nach Monaten auf, dass ein spezielles Tool fehlt. Auch deshalb ist ein zentraler Koordinator hier sinnvoll.“ – Dr. Simon Tonat
Aufgaben des Tool Managers:
Die Digitalisierung verändert auch den Service. Es kann hilfreich sein, die Rolle eines Digitalisierungsbeauftragten an einen speziellen Mitarbeiter zu übertragen. Häufig kümmern sich Service Manager oder Bereichsleiter lediglich „hobbymäßig“, um die Einführung von Innovationen aus dem Bereich Digitalisierung.
Deshalb dauert es oft sehr lange, bis sich hier etwas tut oder die Projekte enden als Rohrkrepierer, weil sie gegen das Tagesgeschäft zeitlich ausgespielt werden. Die Digitalisierung wird jedoch zunehmend wichtiger, weshalb es sinnvoll ist, einen Verantwortlichen dafür zu bestimmen.
Aufgaben des Digitization Lead:
Ein Service-Administrator überprüft die ordentliche Dokumentation der Tätigkeiten einer Serviceabteilung. Er hat ein Auge auf die anfallende Papierarbeit und kümmert sich um die Rechnungsabwicklung.
Aufgaben des Service Admin:
Häufig gibt es in einer Abteilung Mitarbeiter, die sehr gut darin sind, Reklamationsgespräche mit Kunden zu führen. Sie erzielen einfach bessere Ergebnisse im Umgang mit unzufriedenen Kunden als die zuständigen Gruppen- oder Abteilungsleiter, die derlei Probleme nebenbei erledigen müssen. Deshalb macht es Sinn, einen zentralen Mitarbeiter damit zu beauftragen, im Ernstfall Kompensationsverhandlungen zu übernehmen.
Aufgaben des Eskalationsmanagers:
Die Ernennung eines Eskalationsmanagers ist ein guter Hebel, um im After-Sales Kosten zu senken. Jedoch nicht der Einzige.
Überprüfen Sie gerne Ihre Abteilung, ob alle diese Rollen vorhanden und effizient verteilt sind. Falls Ihre After-Sales-Abteilung kleiner ist, müssen Sie natürlich notgedrungen manche Rollen an ein und denselben Kollegen vergeben. Die Auflistung bietet dabei eine gute Übersicht der Aufgabenbereiche, die im After-Sales anfallen.
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